Der schwedische Glücksspielmarkt hat im dritten Quartal 2025 ein leichtes, aber stabiles Wachstum verzeichnet. Die Bruttoeinnahmen stiegen im Jahresvergleich um 0,5 Prozent auf 6,71 Milliarden SEK. Damit liegt das Ergebnis geringfügig über dem Vorjahreswert, bleibt jedoch hinter dem starken zweiten Quartal zurück – ein Zeichen für ein insgesamt robustes, aber zunehmend ausbalanciertes Marktumfeld.
Besonders der digitale Bereich bestätigt seinen Status als Wachstumsmotor. Online-Casino, Sportwetten und andere iGaming-Angebote erzielten zusammen 4,51 Milliarden SEK, was einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz anspruchsvoller Vergleichszahlen und steigender regulatorischer Anforderungen bleibt der Online-Sektor der wichtigste Treiber des schwedischen Glücksspielmarktes.
Gemischte Entwicklung im landbasierten Glücksspiel
Während der digitale Sektor zulegen konnte, zeigte der landbasierte Markt ein differenziertes Bild. Die Umsätze der staatlichen Lotterie sowie physischer Spielautomaten gingen im dritten Quartal um 7,2 Prozent zurück und erreichten 1,26 Milliarden SEK. Damit setzt sich der rückläufige Trend in diesem Segment fort.
Die Lotterien für gemeinnützige Zwecke entwickelten sich hingegen stabil und verzeichneten ein leichtes Plus von 0,5 Prozent auf 822 Millionen SEK. Bingo-Angebote blieben unverändert auf Vorjahresniveau, während kleine kommerzielle Spiele – etwa in Restaurants – um 3,1 Prozent auf 67 Millionen SEK zulegten.
Einen wesentlichen Einschnitt markiert die endgültige Schließung aller Casino-Cosmopol-Standorte durch Svenska Spel. Seit dem Frühjahr fließen daher keine Umsätze aus dem landbasierten Casinobetrieb mehr in die offiziellen Zahlen ein. Das bereitet den Weg für das gesetzliche Verbot aller landbasierten Casinos in Schweden ab dem 1. Januar 2026 – ein Schritt, der die Marktstruktur dauerhaft verändern wird.
Strengere Regeln: Schweden verbietet Glücksspiel auf Kredit ab 2026
Zusätzlich zu diesen strukturellen Veränderungen arbeitet Schweden an einer weiteren regulatorischen Verschärfung: Ab dem 1. April 2026 wird das Spielen mit Kredit vollständig untersagt. Die Regel betrifft alle lizenzierten Betreiber und Vermittler, die dann keine Transaktionen mehr akzeptieren dürfen, die auf Kredit basieren – darunter Kreditkarten, Ratenzahlungen oder Überziehungskredite.
Um das Verbot durchzusetzen, müssen Anbieter mehrere Maßnahmen implementieren, darunter:
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vollständige Sperrung von Kreditkartenzahlungen
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klare Trennung von Glücksspielangeboten und externen Kreditdiensten
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verstärkte Mechanismen zum Schutz vor Überschuldung
Mit dieser Reform verfolgt die Regierung das Ziel, Verbraucher besser vor finanziellen Risiken zu schützen und impulsives Spielverhalten einzudämmen. Unter bestimmten Bedingungen kann die Glücksspielbehörde Spelinspektionen Ausnahmen genehmigen, etwa bei genehmigten Spielen für wohltätige Zwecke. Doch der Grundsatz bleibt eindeutig: Glücksspiel und Kredit sollen vollständig voneinander getrennt werden.
Eine Branche im Wandel
Der Blick auf das dritte Quartal 2025 zeigt, dass der schwedische Glücksspielmarkt trotz rückläufiger landbasierter Angebote insgesamt stabil bleibt – getragen vom digitalen Segment, das seine dominante Rolle weiter ausbaut. Gleichzeitig verdeutlichen die kommenden Regulierungsreformen, dass der Markt vor einem tiefgreifenden Wandel steht: weniger physische Angebote, mehr Online-Wachstum und strengere Verbraucherschutzregeln.
Für Betreiber bedeutet das ein Umfeld, das sowohl Chancen als auch Herausforderungen bietet. Wer sich frühzeitig an die neuen Rahmenbedingungen anpasst, wird in dem zunehmend digitalisierten Markt weiterhin erfolgreich bestehen.














