Schwedens Bonusverbot: Debatte, Interessen und mögliche Folgen für den Glücksspielmarkt

Hannes Darben | von: 18.11.25

In Schweden hat eine neue, zunehmend kontroverse Diskussion über Bonusangebote im Online-Glücksspiel begonnen. Die staatlich geprägten Anbieter Svenska Spel und ATG sprechen sich für ein vollständiges Verbot dieser Anreize aus. Sie argumentieren, dass Boni insbesondere junge Menschen zum Spielen verleiten und problematische Verhaltensmuster begünstigen. Ihre Position stützt sich auf aktuelle Daten, die einen Anstieg des Glücksspiels unter Jugendlichen dokumentieren und bei Behörden sowie Politikern Besorgnis auslösen.

Der Branchenverband BOS, der die lizenzierten privaten Glücksspielunternehmen vertritt, widerspricht deutlich. Generalsekretär Gustaf Hoffstedt warnt davor, dass ein pauschales Bonusverbot den legalen Markt schwächen und Spieler in die Hände staatlicher Monopole oder unregulierter Anbieter treiben könnte. Er betont, dass die Ursachen für jugendliches Glücksspielverhalten komplexer seien und nicht allein an Bonusaktionen festgemacht werden dürften.

Motive hinter den Forderungen der Glücksspielmonopole

Aus Sicht vieler Branchenanalysten verfolgen Svenska Spel und ATG mit ihrer Forderung nach einem umfassenden Bonusverbot auch wirtschaftliche Interessen. Ein Verbot würde den Wettbewerb im regulierten Markt weiter beschränken und die bereits starken Marktanteile der ehemals monopolartigen Unternehmen stabilisieren. Neue oder kleinere Anbieter, die keine umfangreichen Kundendaten besitzen, wären besonders stark benachteiligt – denn ohne Bonusangebote hätten sie kaum Möglichkeiten, sich gegen etablierte Marken durchzusetzen.

Unternehmen Herkunft Vorteil durch Bonusverbot
Svenska Spel ehemaliges Staatsmonopol Sicherung des Kundenstamms
ATG Pferdewettmonopol Erhalt hoher Marktanteile

Schon bei der Marktöffnung im Jahr 2019 konnten beide Unternehmen große Anteile mitnehmen – ein Vorteil, der sich unter strengeren Regulierungsmaßnahmen weiter verstärken würde. Kritiker warnen jedoch, dass eine Politik, die primär den Monopolisten nützt, langfristig zu einem kleineren legalen Markt führen könnte. Statt gemeinsamen Lösungen für den Verbraucherschutz zu suchen, würden staatlich geprägte Anbieter vor allem ihre eigenen ökonomischen Interessen verfolgen.

Risiko eines wachsenden Schwarzmarktes

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist die Gefahr, dass ein umfassendes Bonusverbot mehr Spieler zu nicht lizenzierten Webseiten treibt. Diese arbeiten oft mit aggressiven Bonusprogrammen, bieten jedoch keinen vergleichbaren Verbraucherschutz, keine verantwortungsvollen Spielerschutzmechanismen und keine transparente Aufsicht. Somit steigen sowohl das Risiko von Spielsucht als auch die Gefahr betrügerischer Praktiken.

Experten betonen, dass der legale Markt nur funktionieren kann, wenn Regulierung und Attraktivität im Gleichgewicht bleiben. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht zu stark, verlieren lizenzierte Anbieter ihre Wettbewerbsfähigkeit – während der Schwarzmarkt wächst.

Zentrale Punkte der aktuellen Debatte:
– Ein vollständiges Bonusverbot könnte den Anreiz für neue Spieler im legalen Markt drastisch reduzieren.
– Nicht lizenzierte Anbieter nutzen Bonusaktionen als wichtiges Instrument zur Kundenakquise.
– Fehlender Spielerschutz erhöht das Risiko für Sucht, Betrug und finanzielle Schäden.
– Eine zu strenge Regulierung kann unbeabsichtigte Marktverschiebungen fördern.

Aspekt Regulierte Anbieter Unlizenzierte Anbieter
Spielerschutz Hoch Gering oder nicht vorhanden
Bonusangebote Stark eingeschränkt oder verboten Unbegrenzt
Aufsicht Staatlich reguliert Keine Kontrolle
Risiko für Spieler Niedrig Hoch

Ungewisse Zukunft der Gesetzesreform

Die schwedische Regierung arbeitet derzeit an einer Überarbeitung des Glücksspielgesetzes, die insbesondere den Kampf gegen illegale Anbieter verschärfen soll. Ob diese Maßnahmen jedoch ausreichen, um die strukturellen Probleme des Marktes langfristig zu lösen, bleibt offen. Die Debatte über Bonusverbote zeigt, wie empfindlich das Gleichgewicht zwischen Verbraucherschutz, Wettbewerb und Marktattraktivität tatsächlich ist.

Hannes Darben Hannes Darben ist Chefredakteur von casinovergleich.eu und spezialisiert auf Online-Glücksspiel, Regulierung und Casinotrends in Europa. Mit über zehn Jahren Branchenerfahrung analysiert er Anbieter, Boni und Spielstrategien und legt dabei besonderen Wert auf Transparenz, Spielerschutz und redaktionelle Qualität in allen Casino-Tests. mehr lesen
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