In Niedersachsen warnt die Automatenbranche eindringlich vor einem massiven Rückgang legaler Spielstätten. Angesichts des Auslaufens der Übergangsregelung für sogenannte Doppelspielhallen zum Jahresende 2025 hat die Branche eine umfangreiche Informationskampagne gestartet. Ziel ist es, Politik, Medien und Öffentlichkeit auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen geplanter Schließungen aufmerksam zu machen.
Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und der Automatenverband Niedersachsen (AVN) treten dabei geschlossen auf. Beide Organisationen betonen, dass die bestehenden Betriebe unter strengen gesetzlichen Auflagen agieren und damit entscheidend zum Jugend- und Spielerschutz beitragen. Der Verlust dieser kontrollierten Angebote würde nach Einschätzung der Verbände ein gefährliches Vakuum schaffen – das illegale Glücksspiel könnte massiv zunehmen.
Aktuelle Kampagne und zentrale Forderungen
Im Mittelpunkt der Kampagne steht der Erhalt eines regulierten, transparenten Glücksspielmarktes. Die Verbände argumentieren, dass Spielhallen mit behördlicher Aufsicht und strengen Kontrollen einen wichtigen Beitrag zu Verbraucherschutz und Suchtprävention leisten.
Die wichtigsten Anliegen im Überblick:
- Erhalt legaler und kontrollierter Spielstätten: Regulierte Betriebe gelten als Garant für sicheren Spielerschutz und Transparenz.
- Sicherung von rund 3.000 Arbeitsplätzen: Zahlreiche Existenzen in der Automatenwirtschaft stehen auf dem Spiel.
- Stärkung des Verbraucherschutzes: Die Schließung legaler Betriebe könnte unkontrollierte, illegale Angebote fördern.
| Thema | Risiko bei Schließung |
|---|---|
| Beschäftigung | Verlust zahlreicher Arbeitsplätze |
| Verbraucherschutz | Zunahme unregulierter Glücksspielangebote |
| Steuereinnahmen | Rückgang kommunaler Einnahmen |
| Sicherheit | Verlagerung des Spiels in unkontrollierte Bereiche |
Vertreter der Branche warnen, dass das Wegfallen genehmigter Spielstätten den illegalen Markt stärkt und den Verbraucherschutz schwächt. Ziel der Kampagne ist es daher, aufzuzeigen, dass legale Spielhallen Teil eines sicheren und gesellschaftlich akzeptierten Freizeitangebots bleiben müssen.
Forderung nach längeren Übergangsfristen
Die Verbände sprechen sich für eine Verlängerung der Übergangsfristen für Mehrfach-Spielhallen aus. Nach ihrer Einschätzung würde ein abrupter Wegfall der Betriebe nicht nur Arbeitsplätze kosten, sondern auch den legalen Markt destabilisieren. Über eine eigens eingerichtete Informationsplattform will die Automatenwirtschaft daher Aufklärung leisten, politische Entscheidungsträger informieren und den öffentlichen Diskurs fördern.
Der Vorsitzende des Automatenverbands Niedersachsen warnt, dass ein Rückzug legaler Anbieter zwangsläufig zu einem Anstieg illegaler Glücksspielangebote führe. Ohne staatliche Aufsicht und Spielerschutz entstehe ein unkontrollierter Graubereich, der weder den Spielern noch der Gesellschaft zugutekomme. Das Ziel müsse daher sein, legale Anbieter zu stärken, statt sie aus dem Markt zu drängen.
Argumente der Branche im Überblick
| Anliegen | Begründung |
|---|---|
| Erhalt von Arbeitsplätzen | Schutz von Familienbetrieben und Vermeidung von Massenentlassungen |
| Spielerschutz | Regulierte Anbieter gewährleisten Prävention und Unterstützung bei Spielsucht |
| Stärkung der Branche | Sicherung von Fachwissen, Investitionen und langfristigen Arbeitsstrukturen |
Die Automatenwirtschaft betont, dass kontrollierte Spielhallen keine Gefahr, sondern ein Teil der Lösung seien. Durch verbindliche Zutrittskontrollen, geschultes Personal und Transparenzmaßnahmen werde der Spielerschutz gewährleistet – ein Aspekt, der bei einem Rückzug legaler Betriebe verloren ginge.
Wie es weitergeht
Ob die Kampagne der Automatenwirtschaft politische Wirkung zeigt, ist derzeit offen. Klar ist jedoch, dass die Diskussion um die Zukunft der Spielhallen in Niedersachsen erst am Anfang steht. Der Druck auf die Politik wächst – zwischen Spielerschutz, Wirtschaftsinteressen und der Gefahr illegaler Alternativen wird sich in den kommenden Monaten entscheiden, welchen Weg das Land einschlägt.
Die Branche setzt dabei auf Dialog statt Konfrontation: Sie fordert eine ausgewogene Regulierung, die sowohl Sicherheit als auch wirtschaftliche Stabilität gewährleistet. Denn eines ist sicher – ohne einen legalen, kontrollierten Rahmen droht der Glücksspielmarkt in weniger transparente Strukturen abzurutschen.
Niedersachsen zwischen Regulierung und Realität: Die Zukunft der Spielhallen steht auf dem Prüfstand














