Licht am Ende des Tunnels oder doch endlich die nötige, dauerhafte Trendumkehr? Die Spielbanken in Deutschland wurden durch die Corona-Pandemie mehr als nur durchgeschüttelt. Die Casinos haben allesamt riesige Verluste eingefahren. Seither versuchen die Spielbanken-Betreiber die ehemaligen Kunden zurückzugewinnen und dabei zusätzlich neue Spielergruppen anzusprechen.
Das Vorhaben scheint zu gelingen. Der Deutsche Spielbankenverband (DSbV) hat vor wenigen Tagen die Umsatzzahlen für das erste Quartal veröffentlicht, mit einem durchaus positiven Ergebnis. Der Ausblick auf das Rest-Jahr 2022 ist ebenfalls positiv. Wir haben für Sie in den News die nennenswertesten Informationen zusammengetragen.
Der Restart aus der Corona-Pandemie ist gelungen
Laut Kerstin Konsake, ihres Zeichens DSbV-Vorstandsvorsitzende, ist der Start aus der Corona-Lethargie heraus gelungen. Die Spielumsätze sind deutschen Casinos sind im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um 8 Prozent gestiegen, heißt – die Spielbanken sind bereits auf dem Vor-Corona Niveau angekommen und haben sogar noch eine Schippe drauflegen können. Konsake erwartet, dass man in den kommenden Monaten die Umsätze aus dem Jahr 2019 ebenfalls erreichen wird. Der prä-pandemische Level wird gehalten.
Keine Arbeitsplatz-Verluste in der Spielbanken-Szene
Wesentlich für den gelungenen Re-Start war, dass es in den zurückliegenden Monaten in deutschen Spielbanken keine Entlassungen gegeben hat. Die Mitarbeiter mussten zwar in Kurzarbeit geschickt werden, Kündigungen wurden aber nicht ausgesprochen. Zudem haben mehrere Casinos in Deutschland die spielfreie Zeit genutzt, Umbauten und Verbesserungen an den eigenen Spielstätten vorzunehmen. Die Spielbanken sind aus der Zwangspause stärker zurückgekehrt als hineingegangen.
Anfang des Jahres noch mit negativen Zahlen
Die aktuellen Branchenzahlen kommen sogar für Fachleute und Kenner der Glücksspielwelt etwas überraschend. Anfang des Jahres hatte der DSbV noch ein negatives Bild gemalt, bei der Veröffentlichung der Kernzahlen für 2021. Der Umsatz 2021 war im Vergleich zu 2020 um satte 10,75 Prozent geschmolzen, von 566,4 Millionen Euro auf 505,8 Millionen. Ein gewaltiges Minus gab es zudem bei den Besucherzahlen, die von 3.343.081 Gästen auf 2.456.580 geschmolzen waren.
Home Office = Online Glücksspiel
Kerstin Konsake hat in ihrer Stellungnahme, einen Vergleich mit dem Home-Office in den Firmen gebracht. Zahlreiche Stammgäste der Spielbanken haben ihr Glück alternativ in den Online Casinos versucht. Aktuell sei ein Rückwärtstrend ersichtlich. Beigetragen haben hierzu vornehmlich Meldungen über Rückzahlungsansprüche gegenüber nicht lizenzierten Casinos. Entsprechende Nachrichten haben vor allem bei den älteren Spielern für eine gewisse Verunsicherung gesorgt. Konsake musste aber einräumen, dass zwischen den Online Casino Anbieter differenziert werden muss. Eine pauschale Verurteilung hat die DSbV-Vorsitzende nicht vorgenommen, sondern für die kommenden Monate indes eine ausführliche Stellungnahme zum Thema Online Casinos und neuer Glücksspielstaatsvertrag, respektive dessen Wirkung ankündigt. Wichtig sei, so Konsake, dass der in Deutschland eingeschlagene Weg fortgesetzt werden.
Aktuell sei bei den deutschen Spielbanken eine gewisse Aufbruchstimmung zu sehen, die mit dem Tourismus-Sektor vergleichbar ist. Laut Kerstin Konsake wollen die Menschen ihre zurückgewonnene Freiheit nutzen, auf Reisen gehen oder eben halt im Casino das Glück herausfordern. Eine direkte Konkurrenz zu den Online Casinos sei nicht zu sehen, da die Spielbanken-Besucher doch schlussendlich als eine eigene Spieler-Gruppe zu sehen sind. Die Gäste suchen das Ambiente, die Lebensart und die Spielkultur, die online nicht vermittelt werden kann.