In der niederländischen Glücksspiel-Szene hat es in den zurückliegenden Monaten zahlreiche Veränderungen gegeben. Die Kansspelautoriteit, die nationale Glücksspiel-Behörde, ist rigoros gegen illegale Gaming-Angebote vorgegangen. Zugelassen sind fortan in Holland nur noch Online Casinos, die eine Genehmigung der Kansspelautoriteit besitzen.
Die britische Entain Gruppe ist vor wenigen Tagen in den holländischen Markt zurückgekommen und zwar vorerst durch die Hintertüre. Das Unternehmen aus Isle of Man hat die ortsansässige BetEnt BV übernommen. Die Niederländer besitzen für ihre Platzform BetCity.nl bereits eine ordnungsgemäße Glücksspiel-Genehmigung. Entain hat sich den Deal richtig was kosten lassen. Wir haben die Informationen für Sie.
Über eine halbe Milliarde für die Übernahme
Laut offiziell bestätigen Berichten bezahlt die Entain Group für die BetCity.nl über eine halbe Milliarde Euro, genau 574 Millionen Euro. Die Zahl zeigt a) wie wichtig der niederländische Glücksspielmarkt ist und b) welches Wachstumspotential in Holland noch immer gesehen wird. 300 Millionen Euro sind nach unseren Erfahrungen von Entain bereits an BetEnt geflossen. Die restlichen Gelder werden bis zum Herbst folgen, wobei der Deal noch die eine oder Gegenleistung enthält.
Das Management bleibt im Amt
In der Pressemitteilung der Entain Gruppe heißt es, dass man vornehmlich die lokale Kenntnisse der BetEnt BV mit dem eigenen Portfolio verknüpfen will, um schlussendlich für die Spieler eine noch attraktivere Offerte zu kreieren. Dabei vertrauen die Briten voll und ganz auf die bisherige Arbeit des Managements. Es sind keine Wechsel in den Führungspositionen geplant. CEO Melvin Bostelaar und sein Team bleiben in Amt und Würden.
Entain wartet selbst auf weitere Genehmigungen
Vor der neuen Lizenzierungs- und Regulierungsphase in Holland, hatte Entain in unserem Nachbarland immerhin einen Marktanteil von 20 Prozent. Genau dorthin will das Unternehmen zurück bzw. soll die Präsenz noch weiter ausgebaut werden. Die Chancen hierfür stehen nicht wirklich schlecht, nachdem sich einige Größen des internationalen Glücksspiels, beispielsweise die schwedische Betsson Gruppe, endgültig vom niederländischen Markt verabschiedet haben.
Die Übernahme von BetCity.nl ist dabei nur der ersten Schritt. Entain hat drei weitere Lizenzen bei der Kansspelautoriteit beantragt, für die hauseigenen Top-Marken bwin, Sportingbet und Ladbrokes.
Der aktuelle Weg der Entain Gruppe
Es ist klar ersichtlich, dass Entain einen Weg geht, der ausschließlich auf die regulierten, sicheren Märkte ausgerichtet ist. Der Einstieg in den Niederlanden und die Beantragung der weiteren Konzessionen ist dabei nur ein Teil. In Deutschland haben die Briten ähnlich agiert. Die bwin (Deutschland) Limited, die Ladbrokes (Deutschland) Limited und Sportingbet (Deutschland) Limited, allesamt Tochterunternehmen der Glücksspiel-Holding, sind hierzulande bereits als regulierter Sportwetten Anbieter zugelassen.
Jette Nygaard-Andersen, Chefin von Entain, betonte gegenüber der Presse zugleich, dass die Akquisition von BetEnt nicht der einzige Expansionsschritt in den zurückliegenden Wochen gewesen ist. Die Glücksspiel-Holding hat zudem die Olympic Entertainment Group übernommen, die mit mehreren Online Casinos in Osteuropa sehr stark vertreten ist. Eingliedert wurde zudem die kleine kanadische Deis Limited.
Entain ist einer der renommiertesten Online Casino Betreiber und Sportwettenanbieter der Welt. Das Unternehmen wurde 2004 gegründet und hat sich seither zu einem Big Player in der Szene entwickelt. Bekanntgeworden ist die Firma als GVC Holding. 2020 wurde die börsennotiere Glücksspiel-Holding in Entain umbenannt.