Die Spielerschutzorganisation GambleAware schlägt Alarm: Der frühzeitige Kontakt mit Glücksspielen in der Kindheit kann zu problematischem Spielverhalten im Erwachsenenalter führen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der britischen Organisation zeigt beunruhigende Ergebnisse.
Frühzeitiger Kontakt mit Glücksspiel in der Kindheit
Laut GambleAware hatten 64 % der Erwachsenen mit problematischem Spielverhalten bereits in ihrer Kindheit Kontakt zu Personen, die regelmäßig an Glücksspielen teilnahmen. Die Umfrage zeigt, dass dieser Kontakt oft schon im Minderjährigenalter stattfand.
Familienmitglieder als Hauptquelle des Glücksspielkontakts
Die Umfrage ergab, dass in den meisten Fällen (32 %) die Eltern diejenigen waren, mit denen die Befragten erstmals mit Glücksspielen in Berührung kamen. Bei 27 % handelte es sich um den Vater und in 16 % der Fälle um die Mutter. Doch auch Großeltern, Freunde und Geschwister spielten eine nicht unerhebliche Rolle.
Positive Wahrnehmung des frühen Glücksspielkontakts
Für viele Umfrageteilnehmer war der frühe Kontakt mit Glücksspielen eine alltägliche Erfahrung innerhalb der Familie. Es wurde als positive Erinnerung aus der Kindheit betrachtet und spielte später im Leben eine wichtige Rolle, wenn sie selbst mit dem Glücksspiel begannen. Viele betrachteten diese Einführung durch die Familie als entscheidenden Wendepunkt oder als ein Hobby, das sie von ihren Angehörigen geerbt hatten.
Das Alter des ersten Glücksspielkontakts
Die Umfrage ergab, dass 6 % der Befragten angaben, bereits vor dem fünften Lebensjahr erstmals mit Glücksspielen in Berührung gekommen zu sein. Über die Hälfte (28 %) berichtete von einer ersten Exposition im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Jeder Fünfte (22 %) hatte vor dem 18. Lebensjahr Kontakt mit Glücksspielen.
Stigmatisierung als Hindernis für die Spielsucht-Behandlung
Das durchschnittliche Alter der ersten Teilnahme an Glücksspielen in Großbritannien liegt bei 19 Jahren. Die Umfrage ergab jedoch, dass 18 % der Spieler zwischen 18 und 24 Jahren erstmals an Glücksspielen teilnahmen. 16 % begannen im Alter von 12 bis 17 Jahren, während 6 % bereits im Alter von 0 bis 11 Jahren spielten.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Spielsucht ist die Stigmatisierung. Viele Betroffene schämen sich und trauen sich nicht, ihr problematisches Spielverhalten gegenüber Freunden und Familie zuzugeben. Dies führt dazu, dass sie keine Hilfe suchen.
Abbau von Stigmata und offene Gespräche über Glücksspiel
Die Geschäftsführerin von GambleAware, Zoë Osmond, betont die Wichtigkeit des Abbaus von Stigmata im Zusammenhang mit Spielsucht. Es ist entscheidend, offene Gespräche über Glücksspiele zu fördern, um den Betroffenen zu helfen, ohne Scham Unterstützung zu suchen.
Fazit
Der frühzeitige Kontakt mit Glücksspielen kann langfristige Auswirkungen auf das Spielverhalten im Erwachsenenalter haben. Es ist von großer Bedeutung, Eltern, Großeltern und anderen Verwandten bewusst zu machen, welche Risiken damit verbunden sind. Gleichzeitig sollte die Stigmatisierung von Spielsucht abgebaut und der offene Dialog gefördert werden, um den Betroffenen eine rechtzeitige Unterstützung zu ermöglichen.