India Real Money Gaming Ban: Verluste der Branche und ihre Folgen für den Markt

Hannes Darben | von: 18.11.25

Indien hat im August ein umfassendes Verbot für Online-Spiele mit echtem Geldeinsatz eingeführt. Das Gesetz untersagt sämtliche Plattformen und Apps, die Glücks- oder Geschicklichkeitsspiele mit finanziellen Einsätzen anbieten – darunter Poker, Rummy oder Fantasy-Sport. Parallel dazu positioniert die Regierung E-Sport, Lernspiele und soziale Spielangebote als ausdrücklich erwünschte Alternativen, um digitale Unterhaltung stärker zu regulieren und gesellschaftliche Risiken zu begrenzen.

Obwohl das Gesetz bereits verabschiedet und vom Staatsoberhaupt bestätigt wurde, steht die konkrete Durchführungsverordnung noch aus. Damit herrscht weiterhin Unsicherheit darüber, wie streng und in welchem Zeitrahmen die neuen Regeln tatsächlich umgesetzt werden. Klar ist jedoch: Verstöße können künftig zu hohen Geldbußen oder sogar Haftstrafen führen. Auch prominente Unterstützer solcher real-money-Angebote könnten ins Visier der Behörden geraten. Spielerinnen und Spieler selbst sollen dagegen nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Minister: RMG-Verbot “verhindert ein großes Übel”

Die Befürworter des Real-Money-Gaming-Verbots sehen in der neuen Gesetzgebung einen wichtigen Schutzmechanismus. Viele Plattformen würden Nutzer mit unrealistischen Gewinnversprechen locken und damit finanzielle Schieflagen sowie psychische Belastungen begünstigen, erklärte Technologieminister Ashwini Vaishnaw. Für ihn beseitigt das Verbot ein gesellschaftliches Problem, das in den vergangenen Jahren zunehmend an Dynamik gewonnen habe.

Kritiker widersprechen dieser Einschätzung deutlich. Laut Jaya Chahar, CEO von JCDC Sports, führe das Verbot lediglich dazu, dass sich die Aktivitäten auf nicht regulierte Offshore-Plattformen verlagern – womit Spieler noch höheren Risiken ausgesetzt wären.

Positionen im Überblick:

Befürworter – Schutz vor Sucht, Betrug und erheblichen finanziellen Verlusten
Kritiker – Schrumpfender regulierter Markt, wachsendes Risiko illegaler Anbieter

Auch Smrita Singh Chandra, frühere Kommunikationschefin von Dream11, hält die Maßnahme für überhastet und wirtschaftlich unverantwortlich.

RMG-Sektor bricht ein – Verluste steigen rapide

Der Markt für Real-Money-Gaming in Indien erlebt derzeit eine Phase massiver Einbußen. Mehrere internationale Investoren und Tech-Unternehmen mussten erhebliche Abschreibungen vornehmen:

Unternehmen Art der Belastung Geschätzter Verlust (USD)
Flutter Entertainment Abschreibung auf Junglee Games 556 Mio.
Clairvest Group Wertberichtigung auf Head Digital Works nicht veröffentlicht
Nazara Technologies Abschreibung auf Moonshine Technologies 103,2 Mio.
Paytm Verlust durch Darlehen an First Games Technology 21,4 Mio.

Innerhalb von nur drei Monaten summierten sich die Gesamtabschreibungen auf mehr als 840 Millionen US-Dollar. Zusätzlich verloren rund 7.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz – ein deutliches Zeichen für das Ausmaß des Markteinbruchs.

Ein Verbot mit weitreichenden regulatorischen Folgen

Mit dem neuen Gesetz rückt die Regierung E-Sport und spielebasierte Lernformate in den Mittelpunkt. Diese Angebote basieren ausschließlich auf Fähigkeiten wie Reaktionsvermögen, taktischem Verständnis oder strategischer Planung und sind ausdrücklich erlaubt. Gleichzeitig markiert das Verbot einen klaren Bruch mit den zuvor diskutierten Plänen, der RMG-Branche durch Selbstregulierung mehr Struktur zu geben.

Juristische Experten interpretieren die Entscheidung als Warnsignal: Politische Eingriffe können offenbar plötzlich und ohne Übergangsfristen erfolgen. Für Investoren verstärkt dies die Wahrnehmung eines instabilen Regulierungsumfeldes, was langfristige Planung erheblich erschwert.

Wirtschaftliche Bedeutung vor dem Verbot:

Bereich Geschätzter Beitrag
Steueraufkommen ca. ₹20.000 Crore jährlich
Beschäftigung rund 20.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze

Diese Zahlen zeigen, wie schwer regulatorische Unsicherheiten die wirtschaftliche Dynamik beeinflussen können – und wie einschneidend die Folgen des Verbots bereits jetzt spürbar sind.

Hannes Darben Hannes Darben ist Chefredakteur von casinovergleich.eu und spezialisiert auf Online-Glücksspiel, Regulierung und Casinotrends in Europa. Mit über zehn Jahren Branchenerfahrung analysiert er Anbieter, Boni und Spielstrategien und legt dabei besonderen Wert auf Transparenz, Spielerschutz und redaktionelle Qualität in allen Casino-Tests. mehr lesen
Slotuna Casino
Slotuna Casino

500€ Bonuspaket

Betista
Betista

3000€ Bonuspaket

Monoplay Casino
Monoplay Casino

1000€ Bonuspaket