Mehr Glücksspielnutzer in Belgien 2024: Digitale Angebote treiben Wachstum an

Hannes Darben | von: 21.10.25

Der belgische Glücksspielmarkt erlebte im Jahr 2024 einen deutlichen Aufschwung. Laut aktuellen Zahlen stieg die Zahl der aktiven Spieler auf 155.643 Personen pro Tag, was einem Zuwachs von 37 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Besonders stark wuchs der Online-Sektor, in dem vor allem digitale Slots und Sportwetten den Markt dominieren.


Entwicklung der täglichen Glücksspielnutzung

Jahr Durchschnittliche tägliche Spieler Veränderung zu 2020
2020 113.302
2024 155.643 +37 %

Rund neun von zehn belgischen Spielern sind heute online aktiv – ein klares Zeichen für die fortschreitende Digitalisierung des Glücksspielmarkts. Mobile Apps, verbesserte Plattformen und flexible Zahlungsmethoden haben die Teilnahme einfacher und schneller gemacht. Das klassische Casino verliert dadurch nicht an Relevanz, gewinnt aber eine neue Rolle als Erlebnisort für ein ausgewähltes Publikum.


Wachstum auch in landbasierten Casinos

Trotz des digitalen Booms verzeichneten auch die physischen Spielstätten ein solides Wachstum. Die Zahl der täglichen Besucher in belgischen Casinos und Spielhallen stieg von 11.167 (2020) auf 15.937 (2024) – ein Plus von etwa 34 Prozent.

Dieser Trend zeigt, dass digitale und analoge Spielformen nebeneinander existieren können. Viele Spieler nutzen Online-Angebote für den schnellen Nervenkitzel, während Casinos zunehmend auf Service, Atmosphäre und Entertainment setzen, um Kundentreue zu fördern.

Ein weiteres Indiz für die Dynamik im Markt ist der starke Zuwachs an Neuregistrierungen im Online-Bereich. Allein im vergangenen Jahr meldeten sich rund 193.000 neue Nutzer an – ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber 2023. Damit wird klar: Der belgische Glücksspielmarkt wächst nicht nur in der Nutzung, sondern auch in der Breite seiner Spielerschaft.


Mehr Schutzmechanismen und Sperren

Mit dem Wachstum steigt auch das Bewusstsein für Spielerschutz und Prävention. Ende 2024 waren in Belgien 55.458 Personen vom Glücksspiel ausgeschlossen, eine deutliche Zunahme gegenüber den Vorjahren. Rund 62 Prozent dieser gesperrten Spieler waren Männer.

Etwa ein Drittel der Einträge im EPIS-System (Excluded Persons Information System) beruhen auf freiwilligen Sperren – ein Zeichen, dass sich immer mehr Menschen aktiv für eine Pause vom Glücksspiel entscheiden. Die übrigen Sperren erfolgten aufgrund gerichtlicher Anordnungen oder finanzieller Überschuldung.

Kategorie der Sperre Anteil Hauptgrund
Freiwillige Sperre ca. 33 % Eigene Entscheidung der Spieler
Gerichtliche Sperre ca. 33 % Laufende Verfahren oder Auflagen
Finanzielle Sperre ca. 33 % Überschuldung oder Zahlungsprobleme

Die belgische Glücksspielkommission (Kansspelcommissie) sieht darin einen klaren Auftrag: Regulierung und Prävention müssen mit der Marktentwicklung Schritt halten. Direktorin Magali Clavie forderte 2024 eine Modernisierung der Aufsicht, die sich stärker an europäischen Standards und digitalen Realitäten orientiert.


Kampf gegen illegale Anbieter

Ein anhaltendes Problem bleibt der Zugang zu nicht lizenzierten Online-Plattformen. Die Kansspelcommissie identifizierte 2024 über 100 illegale Glücksspielseiten und veranlasste 105 Netzsperren. Damit sollen Spieler besser vor unregulierten Angeboten geschützt werden, die weder Verbraucherschutz noch Transparenz gewährleisten.

Gleichzeitig zogen die Behörden die Zügel an: Die verhängten Bußgelder stiegen 2024 auf 5,4 Millionen Euro – fast viermal mehr als im Jahr zuvor. Ziel ist es, ein klares Signal gegen Anbieter zu setzen, die ohne Genehmigung am belgischen Markt agieren.


Belgien auf dem Weg zu einem modernen Glücksspielrahmen

Die Entwicklungen im Jahr 2024 machen deutlich, dass Belgien vor einem strukturellen Wandel seines Glücksspielsektors steht. Das Nutzerwachstum zeigt den Erfolg digitaler Innovationen, während gleichzeitig verstärkte Kontrollen und Präventionsmaßnahmen für mehr Verantwortung sorgen.

Mit einer Kombination aus klarer Regulierung, technologischer Modernisierung und aktiver Spieleraufklärung will die belgische Glücksspielaufsicht den Markt langfristig stabilisieren. So entsteht ein Umfeld, das wirtschaftlich attraktiv bleibt, aber zugleich den Schutz der Spieler in den Mittelpunkt rückt – ein Balanceakt, der die Zukunft des belgischen Glücksspielmarkts prägen wird.

Hannes Darben Hannes Darben ist Chefredakteur von casinovergleich.eu und spezialisiert auf Online-Glücksspiel, Regulierung und Casinotrends in Europa. Mit über zehn Jahren Branchenerfahrung analysiert er Anbieter, Boni und Spielstrategien und legt dabei besonderen Wert auf Transparenz, Spielerschutz und redaktionelle Qualität in allen Casino-Tests. mehr lesen
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