Die Glücksspiel-Aufsicht von Chile, die Superintendencia de Casinos de Juego (SCJ), sowie der Verbraucherschutzdienst (Servicio Nacional del Consumidor; SERNAC), warnen derzeit vor den Risiken des nicht lizenzierten Online-Glücksspiels. Die Behörden verzeichnen eine zunehmende Anzahl von Betrugsfällen und weisen darauf hin, dass Verbraucher auf illegalen Glücksspiel-Seiten keinen Schutz genießen. Gleichzeitig betonen sie, dass die Legalisierung von Online-Casinos vorgesehen ist.
Warnung vor illegalem Online-Glücksspiel
Die Glücksspielanbieter, so SERNAC-Direktor Andrés Herrera und SCJ-Chefin Vivien Villagrán, die nicht lizenziert sind, erfüllen nicht die Spielerschutzstandards des legalen Glücksspiels.
Villagrán betonte daher:
„Gemeinsam mit dem Nationalen Verbraucherservice halten wir es für äußerst wichtig, die Öffentlichkeit auf die Risiken aufmerksam zu machen, denen sie beim Abschluss von Online-Wetten ausgesetzt ist, die außerhalb des Gesetzes operieren.“
Neues Gesetz zur Regulierung des Online-Glücksspiels in Arbeit
Herrera kommentierte, dass das Online-Glücksspiel in Chile derzeit nicht reguliert ist. Wer dennoch auf Online-Glücksspielseiten spielt, setzt sich der Gefahr eventueller Betrügereien aus.
In Chile sind die meisten Formen des Glücksspiels derzeit verboten. Erlaubt ist das Glücksspiel in terrestrischen Casinos. Für das Online-Glücksspiel zugelassen sind aktuell ausschließlich der staatliche Lotto- und Bingo-Anbieter Polla, der Lotterie-Anbieter Lotería de Concepción (kurz unter Lotería bekannt) sowie der Pferdewetten-Anbieter Teletrak.
Villagrán verbindet die Warnung der Bevölkerung mit dem Hinweis, dass derzeit ein Gesetzesentwurf in Bearbeitung ist, mit dem das Online-Glücksspiel reguliert werden soll. Hierfür sind jedoch hohe aufsichtsrechtliche und technische Standards erforderlich. Zudem sieht der entsprechende Gesetzesentwurf eine Erhöhung der Umsatzsteuer für Glücksspielbetreiber auf 38,2 % vor. Sollte der Gesetzesentwurf verabschiedet werden, müssen legale Online-Glücksspielbetreiber in Chile somit den höchsten Glücksspiel-Steuersatz in ganz Lateinamerika zahlen.
Unsicherheiten bezüglich der Glücksspiellizenz
Ursprünglich sah der Gesetzesentwurf eine Beschränkung der Glücksspiellizenz auf eine Laufzeit von fünf Jahren vor. Nach der aktuellen Vision ist die Lizenz um fünf Jahre verlängerbar. Angesichts der hohen Steuerrate bleibt jedoch abzuwarten, wie viele Online-Glücksspielbetreiber sich für eine Lizenzierung ihrer Aktivitäten in Chile entscheiden.
Die chilenischen Behörden haben nicht bekannt gegeben, wann mit einer Verabschiedung des Gesetzesentwurfs und dem Inkrafttreten der neuen Gesetzgebung gerechnet werden kann. Bis es so weit ist, betonen Villagrán und Herrera, dass Online-Glücksspiele im Land als illegal angesehen werden.