Digitaler Kongress zum Glücksspielwesen hat getagt

Jedes Jahr findet der Bundeskongress zum Glücksspielwesen statt. Dieses Jahr bereits zum sechsten Mal. Die Corona-Pandemie verbannte den Kongress allerdings in die digitale Welt. Dennoch waren viele Vertreter der Glücksspielindustrie eingeladen. Im Raum standen dieses Jahr vor allem die Themen Bekämpfung illegalen Glücksspiels und den Aufbau der GGL, der Gemeinsamen Glücksspielbehörde.

Das illegale Glücksspiel

Illegales Glücksspiel gehört zu den wichtigsten Themen, mit denen der Glücksspielmarkt sich seit längerem auseinandersetzen muss. Die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass die Thematik wichtiger den je geworden ist. Denn da die legalen stationären Spielhallen lange Zeit geschlossen waren, gewann der Schwarzmacht immer mehr an Größe. Mit der Aufklärungsarbeit kam man kaum hinterher. Während des digitalen Kongresses wurde daher vermehrt darüber gesprochen, wie man gegen das illegale Glücksspiel in den Kommunen durchgreifen kann.

Unter den Teilnehmern des Kongresses waren bekannte Vertreter der Branche sowie Vertreter der Kommunalpolitik zu finden. Einer davon war beispielswese der Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht e.V.. Ein paar Lösungen brachte der Kongress dann auch hervor.

Wichtigkeit des legalen landbasierten Glücksspiels

Während der Hochphase der Corona-Pandemie und auch im Zusammenhang mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) wurde immer wieder an die Politik appelliert. Der Fokus wurde dabei immer daraufgelegt, den Kanalisierungsauftrag zu erfüllen. Damit einher gehe die Eindämmung des illegalen Glücksspiels. Während des Kongresses wurde dabei immer wieder betont, wie wichtig die legalen landbasierten Spielangebote sind. Nur so könne der illegale Markt deutlich zurückgedrängt werden.

Möglich sei das aber nur, wenn die Angelegenheit auch rechtlich geklärt werde. Gegen Illegalität helfe nur ein wirklich attraktives und vor allem ausreichendes legales Spielangebot. Gleichzeitig müsse man gegen illegale Anbieter hart durchgreifen. Nur so könne das legale Angebot die Kanalisierungswirkung erreichen.

Die GGL

Geplant ist auch der Aufbau einer Gemeinsamen Glücksspielbehörde, der GGL. Bis Ende 2022 soll die GGL alle ihre Aufgabenbereiche aufnehmen können. Es soll verschiedene Abteilungen geben, die sich auf unterschiedliche Aufgabengebiete konzentrieren. Dazu gehören die Verwaltung, die Bekämpfung von illegalem Online Glücksspiel und außerdem die Erlaubnis sowie Aufsicht des legalen Spiels. Aktuell wird das benötigte Personal für die GGL noch sorgfältig ausgewählt, denn die GGL soll mit größtmöglicher Expertise ausgestattet sein, wenn sie an den Start geht. Die Bewerberlage sei laut Aussage des Vorstandes jedoch gut.

Für die Suche nach passenden Mitarbeitern hat man sich auch Hilfe von der ehemaligen Chefin der dänischen Regulierungsbehörde geholt. Sie bestätigte, dass die Suche nach Experten vor allem Zeit und Geduld brauche. Außerdem riet sich der GGL, dass diese einen Austausch mit den Glücksspielanbietern auf Augenhöhe anstreben sollten. Denn nur so könne man erreichen, was man mit der GGL anstrebe.

Fazit

Das Thema Glücksspielwesen ist aktueller denn je. Gerade der immer größer gewordene und teils illegale Online-Markt bringt viele Probleme mit sich. Und durch die Corona-Pandemie rückte der illegale Glücksspielmarkt nur noch weiter in den Vordergrund und die legalen landbasierten Spielangebote fanden lange Zeit nicht statt. Der Kongress zum Glücksspielwesen befasste sich dieses Jahr daher vor allem mit dem illegalen Glücksspiel und mit den Möglichkeiten diesen zurückzudrängen. Eine wichtige Rolle spielt dabei aktuell der Aufbau einer Gemeinsamen Glücksspielbehörde. Diese soll rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die effektiv dem illegalen Glücksspiel entgegenwirken und das legale landbasierte Glücksspiel bestärken. Aktuell sucht man noch nach Experten für den Personalstamm der GGL.

Bis Ende 2022 soll die GGL dann in allen Aufgabenbereichen aktiv sein.