In Österreich wurden vor wenigen Tagen die Glücksspiel-Umsätze vor der Jahr 2021 veröffentlicht. Die Gesamtbilanz ist dabei nicht sonderlich gut ausgefallen, jedoch mit einer Ausnahme – dem Online Glücksspiel. Man kann in der Bewertung der Zahlen sogar soweit gehen und sagen: Das Online Gaming hat der österreichischen Glücksspielbranche die Bilanz gerettet. Wir haben uns die Zahlen für Sie in den News näher angeschaut, die wesentlichsten Kernziffern zusammengefasst und geben dazu unsere Prognose für 2022.
Dies besagt die Statistik von Branchenradar
Veröffentlicht wurden die Zahlen von Wiener Marktanalyse Unternehmen Branchenradar. Die wichtigste Zahl vorab: Im vergangenen Jahr wurden in unserem Nachbarland Glücksspiel-Einsätze in Höhe von 16,2 Milliarden Euro getätigt. Schaut man auf die Einwohnerzahl von Österreich (ca. 8 Millionen Bürger) so ist dies abermals eine beeindruckende Zahl, ist aber gleichzeitig eine Stagnation zeigt. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr ist auf 0,4 Prozent geschrumpft. Im gesamten zurückliegenden Jahrzehnt hatte die Glücksspiel-Branche fast durchweg zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen. Ist das Ende der Aufwärtsspirale erreicht?
Laut den Analysten von Branchenradar hat die Stagnation einen klaren Grund. Die Glücksspielbranche war im stationären Geschäft von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen. Zahlreiche Spielbanken und Wettannahmestellen waren auch in Österreich im letzten Jahr über viele Monate geschlossen. Die Analyse wird zudem von einer zweiten Zahl bestätigt. Im Online Gaming sind die Umsätze um 18,1 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen. Daraus folgt, dass 60 Prozent alle Glücksspieleinsätze in Österreich mittlerweile online platziert werden.
Dies hat die Branche erwirtschaftet
Gewaltige Unterschiede gibt’s auch bei der Rentabilität der Glückspiel-Unternehmen. Anzumerken ist hierbei, dass der stationäre Markt 2020 coronabedingt gewaltig eingebrochen ist. Das Minus konnte 2021 nicht aufgeholt werden. Im Gegenteil, die Betriebsergebnisse sind weiter gesunken.
Dass in der gesamten Glücksspiel-Bilanz schlussendlich trotzdem ein Plus steht, ist auch hier allein dem Online Sektor zu verdanken. Die Industrie hat online ein stolze Plus von 580 Millionen Euro erwirtschaftet, eine Steigerung von statten 24,2 Prozent. Wir haben ihnen folgend die Kerndaten der Branchenradar Veröffentlichungen der zurückliegenden Jahre zusammengefasst.
| 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
| Betriebsergebnis in Mio. €
Glückspielbranche gesamt |
1.937
– |
1.954
+ 0,9% |
1.664
– 14,8% |
1.705
+ 2,4% |
| Davon im Lotterie Glücksspiel | 704
– |
672
– 4,5 % |
680
+ 1,2% |
714
+ 4,9% |
| Davon im stationären Spiel | 858
– |
847
– 1,3 % |
517
– 38,9% |
411
– 20,5 % |
| Davon im Online Spiel | 375
– |
435
+ 15,9% |
467
+ 7,4% |
580
+ 24,2% |
Der Online Trend ist auch in Österreich nicht mehr zu stoppen
Die Veröffentlichung von Branchenradar zeigt, dass der Trend hin zum Online Glücksspiel auch in Österreich nicht mehr zu stoppen ist. 2021 war der Online Sektor erstmals stärker als das stationäre Glücksspiel-Geschäft. Richtig mag sein, dass die Corona-Pandemie an dieser Stelle nachgeholfen hat. Die Veränderungen der Zahlen lassen sich aber schon vor den Einschränkungen erkennen. Das stationäre Spiel verliert immer mehr Marktanteile zugunsten der Online Gaming Anbieter.
Wir sind in der Prognose sicher, dass sich die Entwicklung auch 2022 fortsetzt. Die Bilanz wird sich aber etwas abschwächen. Der stationäre Bereich wird langsamer fallen, die Online Sektion langsamer steigen. Insgesamt werden die Glücksspieleinsätze und die Brutto-Umsätze der Glückspiel-Unternehmen in Österreich wieder schneller steigen. Die Corona-Flaute ist beendet.
