Bereits zum Spielstart in einem Online Casino sollte der User ein wenig an eventuell mögliche Gewinne denken. Was tun, wenn der progressive Jackpot geknackt wird und eine hohe Summe auf dem eigenen Konto eingeht? Hält in diesem Fall das deutsche Finanzamt die Hand auf? Muss ein Teil des Profits an den Fiskus weitergeleitet werden? Ist der Spieler rechenschaftspflichtig? Auf die wichtigsten Details in Sachen Gewinnsteuer wollen wir im folgenden Ratgeber kurz eingehen. Hierfür haben wir die Gesetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz genauer unter die Lupe genommen.
Die Fakten zur Versteuerung
- Gewinne sind generell steuerfrei
- Deutsche Rechtslage sehr unübersichtlich
- Österreich mit gleichen Regeln
- Schweiz gilt Einkommensgrenze
- Sicherer Casinoanbieter ist wichtig
Die Steuerregeln im Detail erklärt
Um es vorwegzunehmen. Gewinne aus Glückspiel seind kein Einkommen! In Deutschland und in Österreich sind die Casinogewinne steuerfrei, in der Schweiz ist die Angelegenheit jedoch differenzierter zu betrachten.
Keine Steuern auf online Casino Gewinne in Deutschland
Grundsätzlich gilt, dass die Casinoprofite nicht als Einkommen gewertet und auch nicht als dieses deklariert werden müssen. Da das Spiel „glücksabhängig“ ist, kann kein Kunde tatsächlich vorab mit einem Ertrag rechnen. In Deutschland sind alle Gewinne aus den Casinos steuerfrei.
Sicherlich werden nun einige Leser anmerken, dass es doch tatsächlich Profispieler gibt, welche ihren Lebensunterhalt aus dem Gaming heraus bestreiten. Es ist nicht ganz von der Hand zuweisen, dass darauf ein stetiges, wenn auch schwankendes Einkommen ableitbar ist. Trotzdem gilt an dieser Stelle der Grundsatz, dass es sich um ein Glückspiel handelt.
Etwas differenzierter wird Steuerlogik jedoch beim Poker. Es gibt mittlerweile Rechtssprechungen, in welchen der Kartenklassiker nicht als Glücksspiel, sondern eher als Sport gewertet wird. Mit Raffinesse, Wissen und der richtigen Poker Strategie kann das Spiel entscheidend beeinflusst werden. Da sich der Glücksfaktor minimieren bzw. teilweise vollkommen ausschließen lässt, dürfen die Erträge an dieser Stelle als Einkommen gewertet werden.
Zu beachten ist, dass ein hoher Geldbetrag auf dem Konto durchaus die Begehrlichkeiten des Finanzamtes wecken kann. Da die Gewinne meist von ausländischen Firmen ausgezahlt werden, erschnüffeln die Beamten sehr schnell den Verdacht der Geldwäsche oder eines nicht deklarierten Einkommens. Wir können jedem Spieler empfehlen, eine genaue Buchführung hinsichtlich seiner Casinotransfers vorzunehmen. Sammeln Sie alle Belege für die Ein- und Auszahlungen. Sollte es im Zuge einer Steuererklärung doch einmal zu einer Tiefenprüfung kommen, sind Sie auf der sicheren Seite. Sie können gegenüber den Finanzbeamten problemlos belegen, dass es sich um Spielgewinne handelt.
Keine Steuern auf online Casino Gewinne in Österreich
In Österreich gelten weitestgehend die gleichen rechtlichen Grundsätze wie in Deutschland. Die Casinogewinne sind steuerfrei. Auch in Österreich ist hinsichtlich dem Online Gaming noch nicht alles Gold was glänzt, doch insgesamt versucht die Alpenrepublik moderate Glücksspielregeln zu finden. Die Casinos und Spielhallen im Land genießen beispielsweise eine viel höhere Reputation als in Deutschland. Diese Anerkenntnis strahlt natürlich auch positiv aufs Onlinegeschäft aus.
Es sei an dieser Stelle noch ein kleiner Blick zu den Sportwetten erlaubt, welcher den Unterschied zwischen den beiden Nachbarstaaten verdeutlicht. In Deutschland werden die Wetten noch immer von der Regierungsseite verdammt und als Glücksspiel am Rande der Legalität eingestuft. In Österreich hingegen gehören die Wettbüros seit Jahren zum „guten Ton“. Die Sportwetten zählen im Alpenländle nicht zum Glücks- sondern werden als Geschicklichkeitsspiel gewertet.
In der Schweiz fallen Steuern an
Die Eidgenossen müssen etwas strengere Steuerregeln in Kauf nehmen. Zu beachten ist, dass die Vorgaben zwischen den einzelnen Kantonen abweichen. In den meisten Gebieten gilt jedoch, dass nur ein Gewinn in Höhe von 1.000 Franken pro Jahr steuerfrei ist. Höhere Beträge werden als Einkommen gewertet. Für die schweizer Spieler ist es daher umso wichtiger, eine genaue Gewinn- und Verlustrechnung zu führen.
Die Casinos bezahlen natürlich Steuern
Während die Spieler wie beschrieben weitestgehend steuerfrei agieren können, müssen die Onlineanbieter den Fiskus natürlich bedienen. Steuerpflichtig sind die Unternehmen grundsätzlich im Registrierungsland. Aktuell können in Europa Malta, Gibraltar und Großbritannien das höchste Steuereinkommen aus dem Onlineglücksspiel verbuchen.
Die Gesetzeslage in Deutschland
Der gut gefüllte Steuerkelch marschiert aktuell an Wolfgang Schäube & Co noch vorüber. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die deutsche Regierung erkennt die Online Casinos noch immer nicht an und hat somit auch keine Möglichkeit die Betreiber zur Kasse zu bitten.
Von einer „echten Gesetzeslage“ in Deutschland zu sprechen, trifft den Sachverhalt nur sehr ungenau. Das Problem hierzulande ist, dass es keinen geregelten Onlinemarkt gibt. Bereits seit Jahren existieren entsprechende Richtlinien der EU-Kommission, welche aber von Deutschland weiterhin komplett ignoriert werden. Das Online Gaming erfüllt streng genommen sogar einen Straftatbestand. Das einzige Problem, welches sich aus dieser ungeordneten Rechtslage ergibt, ist jedoch im Streitfall zu finden. Kein deutscher Kunde kann seine Forderungen gegen über dem Online Casino vor einem hiesigen Gericht geltend machen. Die Kammern können keine entsprechenden Entscheidungen fällen, da einfach die erforderliche Rechtsgrundlage fehlt.
Ein seriöser Anbieter ist das A und O
Genau aus diesem Grund ist es besonders wichtig, einen seriösen Onlineanbieter zu wählen, welcher die Gewinne reibungslos auszahlt, ohne die nicht vorhandene deutsche Gesetzgebung zu beachten. Ein sicheres Casino im Internet lässt sich selbst für Laien mühelos erkennen. Die wichtigsten Qualitätskennzeichen haben wir folgend zusammengestellt:
- Lizenz: Jedes Casino im Internet benötigt eine Lizenz. Die Informationen zu den Genehmigungen sind meist im Fuß der Webseite ersichtlich. Die werthaltigsten EU-Lizenzen werden aktuell von den Regulierungsstellen in Malta und in Gibraltar ausgestellt.
- Firma: Lohnend ist ein Blick auf die Firma im Hintergrund. Oft handelt es sich hierbei um börsennotierte Unternehmen, welche nicht nur finanziell extrem stark sind, sondern gleichzeitig tausende Mitarbeiter beschäftigen.
- Prüfsiegel: Als unverrückbares Sicherheitskennzeichen können die Prüfsiegel von eCogra oder TST gewertet werden. Beide Institute testieren darüber hinaus die Auszahlungsquoten der Online Casinos.
- Software: Für die Fairness gegenüber den Kunden stehen die Softwarehersteller. Namen wie Playtech, Net Entertainment, Microgaming oder Gtech bürgen für Sicherheit und Qualität.
Fazit: Eine Gewinn Steuer für Online Casinos gibt’s nicht
Gewinne aus Glückspiel sind in Deutschalnd und Österreich nicht als Einkommen definiert und damit steuerfrei. Die deutschen Onlinespieler müssen sich steuertechnisch keinerlei Sorgen machen. Eine Gewinnsteuer auf die erspielten Erträge gibt’s nicht. Die Einkünfte müssen auch in keiner Steuererklärung vermerkt werden. Da die Gelder in der Regel jedoch über das eigene Konto laufen, ist es empfehlenswert, die Belege für die entsprechenden Buchungen aufzuheben. Sollte ein fleißiger Finanzbeamter doch einmal eine Nachfrage haben, können Sie Ihre Casinogewinne problemlos nachweisen.