Merkur- und Novoline Automaten in Österreich nicht verfügbar

Es wird nicht wenige Casino-Spieler im Internet geben, die in den letzten Tagen ihren Augen nicht getraut haben. Ihre Lieblingsspiele von Merkur- und Novoline lassen sich in Österreich nicht mehr öffnen. Beide renommierten Spiel-Hersteller haben sich tatsächlich vom hiesigen Markt zurückgezogen. Wir haben Ihnen folgend die Hintergründe zusammengestellt.

Die Hintergründe des Rückzugs

Hinter den Merkur Spielen steht die österreichische Gauselmann AG. Der hiesige Marktführer der Glücksspielbranche ist 2017 in den sogenannten Paradise Papers aufgetaucht. Die Dokumente bezogen sich vorwiegend auf die Steuer-Tricks der Elite. Die Unterlagen belegen mit welchen Steuermodellen erfolgreiche Firmen und Unternehmer arbeiten. Was dabei als Skandal vom Qualitätsjournalismus aufgebauscht wurde, kann bei einer reellen Betrachtung aber als reine Neid-Debatte abgetan werden. Der angebliche Skandal ist normalerweise nicht einmal eine Schlagzeile wert. Die Paradise Papers belegen keine illegalen Praktiken, sondern lediglich das Ausnutzen von optimierten Steuermodellen.

Das Problem ist, dass der Name von Paul Gauselmann von den Medien ebenfalls sinnfreier Weise ins negative Rampenlicht gezogen wurde. Doch warum? Es ist bekannt, dass Merkur über eine Tochterfirma in Isle of Man die Online-Games, die übrigens von der Hamburger Edict Gaming GmbH programmiert werden, den Casinos in Lizenz zur Verfügung stellt. Dies ist ein normaler Vorgang, kein Geheimnis und seit vielen Jahren jedem Glücksspiel-Experten bekannt. Wer daraus nun einen Skandal oder gar etwas Illegales zusammenschmiedet, lebt in einer anderen Welt. Das Vorgehen entspricht der europäischen Gesetzgebung und ist absolut legal.

Die Merkur Gruppe hat sich trotzdem vorerst entschlossen, alle Lizenznehmer anzuweisen, die Games aus dem Portfolio zu nehmen – als reine Sicherheitsmaßnahme. Ziel dieser Entscheidung ist es, staatlichen Repressalien im stationären Geschäft vorzubeugen.

In Österreich ist die Zeit stehen geblieben

Weshalb Greentube als Software-Hersteller der Novomatic AG nachgezogen hat, ist für uns momentan noch fraglich. Wir gehen davon aus, dass es sich ebenfalls nur um eine Sicherheitsvorkehrung handelt. Die Novomatic AG ist mit seinen Löwen Play Casinos in Österreich nämlich stationär ebenfalls sehr stark vertreten.

Die Gesetzeslage hierzulande besagt noch immer, dass Online-Casino Spiele im Internet nur von Unternehmen angeboten werden dürfen, die eine österreichische Lizenz vorweisen können. Alle internationalen EU-Genehmigungen werden in Österreich nicht anerkannt. Das Problem an der gesamten Situation ist aber, dass die hiesige Regierung überhaupt keine Casino-Lizenzen vergibt. Selbst wenn Merkur- oder Novoline eine entsprechende Zulassung beantragen wollen, bleibt die Frage wo. Der neue Glücksspielvertrag, der für entsprechende Klarheit sorgen sollte, ist nicht zustande gekommen. In naher Zukunft wird’s auch keine unterschriftsreife Fassung geben. Das Verhalten von Österreich steht im krassen Gegensatz zu den europäischen Gesetzen und Vorschriften. Wer im Zuge der Paradise Papers einen nicht vorhandenen Gesetzesbruch ins Spiel bringt, sollte sich in Sachen Glücksspiel eher die österreichische Bundesregierung vornehmen, welche die Vorgaben aus Brüssel tagein tagaus ignoriert. Insbesondere der Eingriff ist die europäische Dienstleistungsfreiheit widerspricht dem Sinn der Europäischen Union.

Der Irrsinn der österreichischen Politik

Welcher Irrsinn hinter der österreichischen Politik steht, zeigt eine Tatsache sehr deutlich. Die Gauselmann AG wurde vor nicht allzu langer Zeit von der Landesregierung in Sachsen-Anhalt beauftragt, den daniederliegenden Spielbanken-Sektor im Bundesland wieder aufzubauen. Dies hat das Unternehmen mit erheblichen Investitionen getan. Die landbasierten Merkur Spielotheken sind für die Kommunen zudem ein wertvoller Steuerzahler, unter anderem aufgrund der Vergnügungssteuer. Das genau diesem Unternehmen nun Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, entbehrt jeder Logik.

Im Aufsichtsrat von Löwen Play (Novoline) sitzt übrigens mit Theo Weigel sogar ein ehemalige Bundesfinanzminister. Es ist klar ersichtlich, dass es einmal mehr um den schnöden Mammon geht. Österreich profitiert nicht von den Online-Gaming Umsätzen, also wird eine komplette Branche ins illegale Licht gehievt.

Wie geht’s in Zukunft weiter?

Die Entscheidungen von Merkur und Novoline sind definitiv nur vorübergehend. Beide Anbieter werden abwarten und im Hintergrund auch entsprechende Verhandlungen führen. Wir nehmen an, dass die Games in absehbarer Zeit auch für die österreichischen Spieler wieder verfügbar sind.